geheimnisvoller Brief vom 11.4.30 (s30078)

30,00 €

Dieser Brief ist versehentlich oder bewusst nicht frankiert worden ist, so dass das Porto von der Empfängerin zu entrichten war. Die fehlende Frankatur ist schon in Deutschland bemerkt worden und durch den roten deutschen Nachgebühr-Stempel und die blaue Nachporto-Angabe "50" (Pfennig) dokumentiert worden. Der von der Empfängerin in Brüssel zu entrichtende Betrag war 3 Franc und 50 Cent, wie aus der belgischen Nachporto-Marke mit dem französisch/flämischen Text "A PAYER" und "TE BETALEN" zu ersehen ist.
Der Briefträger mit dem K1-Briefträger-Stempel "216 D" hat durch einen zweisprachigen Klebezettel "Parti sans laisser d´adresse" und "Vertrokken sonder adres op te geven" dokumetiert, dass die Empfängerin aus dem Hotel Terminus abgereist war, ohne eine Adresse anzugeben.
Durch den sehr schlecht zu lesenden zweisprachigen schwarzen Stempel ist die Rücksendung aus Brüssel zum rot vermerkten Zielort "Cologne Allemagne" veranlasst worden. In Köln ist wegen des ursprünglichen Aufgabestempels "KÖLN- MÜLHEIM 1 f 11.4.1930" der Brief zur Ermittlung des Absenders zum Postamt Köln-Mülheim gesandt worden, wo rückseitig der violette Zweizeiler "In Köln-Mülheim Abs. nicht ermittelt" abgeschlagen worden ist mit einem Bleistift-Namenskürzel.

Wann und wie der nicht zustellbare Brief, dessen Absender nicht zu ermitteln war, aus dem deutsch-belgischen Postgewahrsam dann in den philatelistischen Markt gelangt ist, kann man nur vermuten.
Es bleibt ein geheimnisvoller Brief.